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Liu Yun 流雲

Liu Yun 流雲

$3,170.00


Künstler Ding Jie 丁傑

Original Yixing
100% handgeklopfte Duanni Kanne

250 ml
 

Ziehende Wolken wandern. 
Wandernde Menschen ziehen.

Wolken sind ein kulturelles Symbol, dem man in verschiedenen Kulturen immer wieder begegnet. In der chinesischen Kultur hat das Symbol einerseits einen geistigen Aspekt, der die spirituelle Entwicklung meint. Andererseits ist die Wolke ein Zeichen von Unbeständigkeit. Man kann auch sagen, dass die Wolke das Zeichen des Beständigen in der Unbeständigkeit des Lebens darstellt. Die Wolke schwebt, zieht und verwandelt. “Wolkig” kann als Unklarheit gedeutet werden. “Bewölkt” bedeutet möglicherweise getrübt. Zugleich symbolisiert die Wolke das Ungebunden-Sein und wird als Synonym für buddhistische Mönche und Nonnen 雲水 verwendet.

Im Leben gibt es oft unklare Gefühle oder getrübte Momente, in denen man nicht versteht, woher man kommt und wohin man geht. Manchmal manifestieren sie sich in einer Traurigkeit, manchmal wie ein Verloren-Sein. Auch wenn das Leben aussieht, als ob man es unter Kontrolle hätte, ahnt man im Unbewussten, dass es sich ändert. Die Zeit zwischen Leben (Geburt) und Tod wird in Chinas Song-Dynastie als Wanderung verstanden. Man konnte den Fluss des Lebens nicht unter Kontrolle halten.
Ziehende Wolken wurden zu einem Symbol für die Literaten, um das Ausgeliefert-Sein gegenüber der Zeit und die Vergänglichkeit der Jugend auszudrücken. 馮延己 Feng, Yanji (903-960) fragte in seinem Gedicht: »Wohin bist Du gewandert? Wie die ziehenden Wolken vergisst Du den Rückweg. Der Frühling vergeht und wo sind Deine Spuren geblieben? Ich fragte die Schwalben, ob sie Dir begegnet sind, als die wieder zurückkehrten. Die schwebenden Weideblüten bedecken mein Herz. Im Traum finde ich Deine Spuren auch nicht.«

Die schönen, guten Zeiten vergehen. Man beginnt sich an sie zu erinnern. Die Zeit spielt keine Rolle, wenn sie schön ist. Die starke Tang-Dynastie zerfiel und Krieg herrschte. Die Unsicherheit des Lebens beschäftigte die Menschen. Die Sehnsucht ein friedliches Leben zu führen ohne Auf und Ab 平淡 wurde zum Ziel. Das war, was Menschen in der Song-Dynastie suchten. Auf diesem Hintergrund entsteht die spezielle Ästhetik von 水墨山水畫 schwarz-weiß Malerei, in der Menschen nicht im Vordergrund steht, die Zeit der Herr des Universum ist und die Natur gelobt wird. Die Sehnsucht nach der Ewigkeit, unberührt von Auf und Ab der Strömungen, dringt tief in die Dichtung und Kunst.

Die ziehende Wolke wurde ein Symbol für die Unbeständigkeit des Seins. Sie ist frei und ungebunden. Sie wartet auf eine unerwartete Begegnung und freut sich auf einen funkelnden Zusammenstoss. Sie ist zugleich unbeständig und fliessend. Die erfreuliche Begegnung endet,  die Einsamkeit kehrt wahrscheinlich zurück. Das Leben gleicht der ziehenden Wolke. Woher komme ich und wohin gehe ich? Was wird es wohl aus mir? Es ist schwer und zugleich hoffnungsvoll. Das ist das immer wiederkehrende Motiv in der chinesischen Kunst.

Teekannen-Meister Ding Jie 丁傑 ein Schüler der Akademischen Schule von Meister Zhang, Zhengzhong, versucht, verschiedene Aspekte der ziehenden Wolken darzustellen. Manchmal betont er die Spuren der Unbeständigkeit 閒雲 Wolke (Bild 1), manchmal hebt er die Früchte des Wandels im Leben hervor. Er nennt die Kanne Kürbis unter den ziehenden Wolken 流雲 瓜式 (Bild 2).

Bild 1 Unbeständigkeit(Bild 1)

Bild 2 Wolke der Musse(Bild 2)

In der Kanne "Ziehende Wolke, Liu Yun" (Hauptbilder) bringt er die Frage nach dem Woher und Wohin zum Ausdruck. Die Kanne ist rund und bauchig, um den Kreis der Bewegung zu zeichnen. Der Knopf und Körper der Kanne erinnern uns an den Wassertropfen. Aus der Wolke wird Regen... Das fliessende Muster auf dem Deckel erzählt uns einerseits das Wandernde, andererseits auch den Zustand des Woher und Wohin. Die Leichtigkeit des Seins kann nur zelebriert werden, wenn der Geist geschmeidig und frei bleibt.

Er schrieb in seinem Notiz: »Es gibt eine Art von Freiheit, die persönlich ist, zum Beispiel zwischen Wolken und Wasser zu flanieren in einer Kanne Tee. Es gibt eine Art Austausch, der aus rationalem Zusammenstoss entstanden ist, wie bei einem Teegespräch. Berühre die Spuren der Wolken auf der Kanne und fühle Dich wie die Wolke des freien Geistes.«