Yunnan, China
Ernte Frühling
100 Grad
Gongfu Cha und Gaiwan
50 g | CHF 52
Ein Tee, der seine Geschichte erzählt und andere inspiriert.
Produktion
Es wurde erzählt, dass der beühmte Zhuge Kongming (181–234) im Jahr 225 in Yunnan Krieg führte und sich dabei in Mangzhi und Gedeng aufhielt. In Gedeng soll er seinen Steigbügel vergraben haben, in Manzhuan habe er Ziegel aus Eisen vergraben, und in Mangzhi habe er Kupfer in der Erde versteckt. Darum heißt die Region Mangzhi (Mang bedeutet Kupfer). Zhuge wird im Gebiet von Mengla von vielen ethnischen Gruppen verehrt und als Vater des Tees bezeichnet. Von ihm heisst es, er habe die Samen von Teepflanzen nach Yunnan gebracht und den Menschen dort das Wissen über Tee vermittelt. Darum gibt es einen Kongming-Shan.
Während der Yuan- und Qing-Dynastie herrschte hier Frieden und Üppigkeit. Die Pferde der Händler trampelten einen richtiggehenden Tee-Weg in die Berge, die man heute noch sehen kann. Zu der Zeit gab es hier so etwas eine Völkerwanderung, und die Interreligiosität gehörte zum Alltag. Dieser Schmelztiegel der Völker erblühte in Reichtum, was auch Konflikte mit sich brachte. Im 19. Jahrhundert brachen ethnische Unruhen aus, und es kam zu militärischen Auseinandersetzungen. Die Moschee, die Strassen und der Tempel verschwanden aus der Erinnerung. In den 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts war der Tee von Mangzhi schlicht vergessen. Erst in den 80er Jahren fingen die Nachkommen wieder an, in den verlassenen Wäldern nach alten Teepflanzen zu suchen und deren Blätter zu pflücken. Heute wachsen Teepflanzen vermischt mit anderen Pflanzen, Assamica und Sinensis stehen nebeneinander. Niemand kümmert sich um sie, sie haben Raum und Zeit, sich zu entfalten.
Dieser Puer wird schonend nach traditionellem Vorbild von Produzenten Yu Chinsong produziert.
Degustation
Intensiv duftende, aromatische Tasse. Süß wie Honig erinnert sie an Yiwu. Eine frische Note zeugt von Lebendigkeit.
Der Mangzhi-Tee beglückt uns mit einem sanften, aromatischen Aufguss. Erst später spüren wir seine ausdehnende Kraft, die nicht dominant ist, nicht vordergründig, aber präsent. Sie strahlt durch unseren Körper und fließt durch unsere Energiebahnen.
Ich weiß nicht, wie Zhugeliang (Zhuge Kongming) damals durch Mangzhi ritt. Keine Ahnung, ob er sich im Wald nicht verloren fühlte. Vielleicht kochte sein Adjutant während einer dringend nötigen Pause unter einem Baum gerade Wasser in einem einen Topf. Der Ostwind wehte. Blätter fielen ins Wasser. Zhu lächelte, als eine Blüte gerade in seine Hand fiel. Das Wasser schmeckte und erfrischte ihn. Mit einem Mal sprang er auf und holte ein Kupfergefäss. Zum Dank und zur Erinnerung an den Blättersud vergrub er den Geschmack in dem leeren Gefäss in der Erde unter den Bäumen - für die Ewigkeit.
Für mich ist der Tee aus Mangzhi ein Tee, der Geschichten erzählt. Er inspiriert.