In der neuen Frühlingsselektion befindet sich ein aussergewöhnlicher Hochland-Oolong, der Qilai Dongpian. Der Dongpian wird auch "Tee, der nicht weiss, was Frühling ist" genannt. Warum das so ist, und warum die chinesischen Teeliebhaber und Teeliebhaberinnen diesen Tee so mögen, erklärt Meng-Lin im Gespräch.
Der Sanxia Assamica Hongcha ist ein besonderer Tee. Die Pflanze wurde während der japanischen Besetzung von der Besatzungsmacht eingeführt, damit Taiwan Schwarztee produziere und keine Konkurrenz zu Japan auf dem Teemarkt würde. Doch es kam anders. Die Taiwanesen vergassen den Tee, sie übersahen ihn während Jahrzehnten. Die Pflanze aber verwilderte. Heute lässt sich ein besonderer, ruhiger Tee ernten, der jenen gefällt, die die leisen Zwischentöne mögen. Der Tee ist Teil der aktuellen Winterselektion.
Meng-Lin durch das Übersehen dieses Tees kommt Meng-Lin zum Verpassen. Hat Taiwan den Tee während Jahrzehnten verpasst? Nein, denn es ergab sich die Chance, den Tee wiederzuentdecken. Genau so ist es auch geschehen.
Hören Sie noch mehr Zwischentöne in unserem Teegespräch zur Chance des Verpassens.
Das Wasser hat in der chinesischen Kultur eine besondere Bedeutung. So auch für Meng-Lin Chou. Shuitang bedeutet auch »Ort des schönen Wassers«. Das Wasser ist eine fundamentale Energiequelle. Und ohne Wasser gibt es keinen Tee.
Hören Sie das Gespräch mit Meng-Lin zur Bedeutung des Wassers.
Veranstaltungshinweis
Am 2. Dezember 2018 spricht Brigitte Egger zur Symbolik des Wassers im Teehaus Shuitang.
Im Teegespräch spricht Meng-Lin Chou über die Rolle der Gastgeber/innen beim Teehauskonzert. Ihre Rolle ist nicht zu unterschätzen, denn sie giessen den Tee auf und interpretieren die Ereignisse auf dem Teetisch neben Menglin mit dem Text, die Musiker/innen, mit ihrer Musik und neben dem Ikebana-Meister mit seinem Gesteck auf ihre eigene Weise. Sie sind Teil des Gesamtkunstwerks. Es fällt auf, dass die Teetische ganz unterschiedlich gedeckt sind. Die einen benutzen nur da nötigste Geschirr und Besteck und verzichten auf Dekoration, andere schmücken ihren Tisch aus.
Hören Sie dazu Meng-Lin Chou in unserem siebten Teegespräch über die Rolle der Gastgeber/innen am Konzert und die komplexe Lehrerin-Schüler/in-Rolle auf dem Teeweg.
Weitere Themen sind die neue Herbstselektion und der Gong-Fu-Cha-Kurs zu gelagertem Tee vom 4. November 2018.
Meng Lin Chou lädt uns ein zu einem weiteren Teehaus-Konzert im kommenden September. Im Teegespräch Nr. 6 erklärt sie, worum es geht und wie sie auf die Idee gekommen ist, zusammen mit dem Schweizer Komponisten Fabian Müller und der Cellistin Pi-Chi Chien fünf Tees mit Cellomusik zu interpretieren.
Ein faszinierendes Zusammenspiel ist entstanden mit fünf Musikstücken, die die Tee-Auswahl vom Meng-Lin musikalisch untermalen. Gleichzeitig tragen die Gastgeber ihrerseits durch ihre individuelle Art der Teezubereitung zum Gesamtkunstwerk bei. Ein synästhetisches Erlebnis der besonderen Art. Hören Sie selbst:
Teegespräch Nr. 6 Teehaus-Konzert: Cello-Musik zum Tee